Feuerwehr Hamm unter Kritik: Asbestgefahr nach Kühlturmbrand
Veröffentlicht: Dienstag, 26.11.2024 10:07
Die Feuerwehr in Hamm steht nach dem Kühlturmbrand am 4. November 2024 auf dem ehemaligen Zechengelände Heinrich Robert in der Kritik. Anwohner wurden zunächst nicht vor asbesthaltigen Rückständen gewarnt.
Hamms Feuerwehrchef äußert sich zur Kritik - Gefahr wurde unterschätzt
Nach dem Brand des Kühlturms auf dem ehemaligen Zechengelände Heinrich Robert sind noch viele Fragen offen. Vor allem die Feuerwehr wird kritisiert, da Anwohner erst spät vor asbesthaltigen Rückständen gewarnt wurden. Feuerwehrchef Daniel Hüwe äußerte sich dazu am 25. November 2024 im zuständigen Ratsausschuss. Hüwe erklärte, dass eine Warnung per App nicht kleinteilig möglich sei. Auch ein Radio-Hinweis, Fenster und Türen geschlossen zu halten, war nicht erfolgt. Der Grund aus Sicht der Feuerwehr: Die Rauchsäule stand nahezu senkrecht über dem Kühlturm, was die Feuerwehr dazu veranlasste, die Gefahr zu unterschätzen. Die kaminartige Wirkung des Kühlturms schleuderte das Material hoch in die Luft, sodass Asbest zweieinhalb Kilometer weiter Richtung Nordwesten niederging, insbesondere in Teilen von Herringen sowie in der Nähe der Goerallee und der Hoppeistraße.
Maßnahmen nach Kühlturmbrand in Hamm
In der Nacht wurden Anwohner in der unmittelbaren Nähe durch die Feuerwehr informiert. Das Umweltamt und das Landesamt für Umwelt verfügten anschließend, dass einige Anwohner tagelang ausquartiert wurden, bis die Gärten und Wohnungen untersucht und gereinigt waren. Inzwischen sind alle wieder zurück. Die Reste des Kühlturms sind inzwischen abgerissen.
Am Montag (25.11.) haben die Reinigungskräfte mit den Restarbeiten in der Siedlung Heidhof (östliche Waldstraße und Braunshof) begonnen. Im weiteren Verlauf werden die nächsten Gebäude und Außenanlagen an der Fangstraße gereinigt (Nr. 69, 53, 50 und das Pumpwerk). Sobald im Laufe der Woche neue Abschnitte beginnen, informiert die Stadt nochmal.